Geodaten findet man heute überall. Wer sich für ein Studium der Geoinformatik entscheidet, lernt, wie man diese Daten aufbereiten, veredeln und visualisieren kann. Dabei muss es sich nicht immer um hochkomplexe Datensätze handeln, wie dieses kleine Studienprojekt zeigen soll.
Aus den eigenen Kindertagen im Sandkasten kennt man das Gerücht, dass man „in China“ rauskommt, würde man nur lange und tief genug graben. Abgesehen von der Tatsache, dass die Erde nicht nur aus Sand besteht (Stichwort: Schalenbau der Erde), kann man das Gerücht mit Hilfe der Geoinformatik leicht widerlegen.
Mit wenigen Zeilen Code lässt sich z.B. für jeden geographischen Punkt der Erde eine sogenannte Antipode berechnen, der exakte Punkt auf der anderen Seite der Erde. Geht man einen Schritt weiter, berechnet man nicht nur für einzelne Punkte, sondern für ganze Flächen – beispielsweise die Kontinente der Erde – die jeweiligen Antipoden. Legt man diese Flächen nun über eine Karte der Erde, erhält man eine sogenannte Antipodenkarte. Damit lässt sich schnell für jeden Punkt der Erde dessen Antipode ablesen.
Somit ist natürlich klar, dass die Hamburger Sandkastenkinder nicht in China, sondern in den Weiten des Pazifiks östlich von Neuseeland rauskommen würden. Wer also demnächst als Geoinformatiker an einem Spielplatz vorbeigeht, kann sein Wissen direkt an die nächste Generation weitergeben – oder er geht noch einen Schritt weiter und berechnet gleich, in welchem Winkel und in welche Richtung das Kind graben muss, um doch noch in der Verbotenen Stadt in Peking rauszukommen…